Anhäufeln im Hochbeet - was soll das bringen?
Ein Hochbeet ist ja schon ein Wachstumsbeschleuniger. Das hat zum einen mit dem besonderen Schichtaufbau der im Hochbeet verwendeten Erde zu tun. Zum anderen liegt dieser Wachstumsbooster in der höheren Bodentemperatur begründet. Und nicht zu vergessen, dass Du mit einem Hochbeet Deine Anbausaison verlängern kannst. Und schön aussehen kann so ein Hochbeet auch noch. Also, alles schon sehr positive Aspekte.
Mit einer einfachen Anbaumethode kannst Du einigen Deiner Pflanzen noch einen zusätzlichen Wachstumsschub geben. Die Rede ist vom “Häufeln” beziehungsweise "Anhäufeln". Klingt niedlich, kann aber bei einigen Gemüsesorten eine deutliche Ertragssteigerung bewirken. Und das Beste daran ist, es ist gar nicht aufwändig und benötigt kein spezielles Werkzeug.
3 gute Gründe, die für Anhäufeln im Hochbeet sprechen
Pflanzen, die Anhäufeln lieben, sind unter anderem Kartoffeln, Lauch, Kohlpflanzen, Bohnen, Tomaten und Paprika. Insgesamt kann das Anhäufeln dazu beitragen, dass Deine Pflanzen gesünder und kräftiger wachsen und eine bessere Ernte erzielt wird. Bitte beachte, dass nicht alle Pflanzensorten Seitenwurzeln bilden. Also profitieren nicht alle Gemüsesorten von dieser Gartenbaumethode.
Wichtig ist jedoch, dass das Anhäufeln bei diesen Pflanzen nicht zu spät und nicht zu früh erfolgt. Es empfiehlt sich daher, das Anhäufeln vorzunehmen, wenn die Pflanzentriebe ungefähr 15 bis 20 Zentimeter aus der Erde ragen.
1. Bildung von zusätzlichen Wurzel - den sogenannten Seitenwurzeln
Durch das Anhäufeln der Erde um die Pflanzen werden nicht nur die Wurzeln in der Tiefe geschützt, sondern es können auch sogenannte Seitenwurzeln entstehen. Seitenwurzeln sind zusätzliche Wurzeln, die seitlich aus dem Hauptwurzelstock der Pflanze wachsen und sich in der neuen, frischen Erde ausbreiten.
Die Bildung von Seitenwurzeln ist ein wichtiger Prozess im Wachstum einer Pflanze. Durch die Seitenwurzeln erhöht sich die Wurzelmasse und somit auch die Fähigkeit der Pflanze, Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen. Das verbesserte Wurzelsystem führt zu einem gesünderen und kräftigen Wachstum der Pflanze.
Neben der Stabilität und dem verbesserten Wachstum haben Seitenwurzeln auch weitere Vorteile für die Pflanze. Sie erhöhen die Resistenz gegen Trockenheit und Nährstoffmangel. Auch bei starkem Wind oder Regen bleiben die Pflanzen fest im Boden verankert und brechen nicht ab, wenn die Last der Früchte einmal sehr groß ist.
2. Erhöhte Wasseraufnahme der Pflanzen
Durch das größere Wurzelgeflecht können sich Deine Pflanzen besser mit Wasser versorgen. Wobei die neuen Seitenwurzeln die Tiefwurzeln dabei entlasten. So wird auch aus den oberen Erdschichten Wasser entnommen und es bleibt ein größeres Wasserreservoir in den tieferen Erdschichten zurück, welches an heißen Sommertagen als zusätzliche Reserve angezapft werden kann.
Für Deine Pflanzen bedeutet das, dass sie sich besser mit Wasser versorgen können. Für Dich bedeutet das, dass Du nicht so viel gießen musst, sondern mehr auf Regen setzen kannst.
3. Erhöhung der Erntemenge
Das Anhäufeln von Erde um Pflanzen kann vor allem bei solchen Gewächsen vorteilhaft sein, die ihre Früchte in der Erde bilden, wie beispielsweise Kartoffeln oder Topinambur.
Durch das Anhäufeln wird in diesem Fall der Platz im Boden direkt um die Pflanze herum vergrößert, was der Pflanze ermöglicht, mehr Seitentriebe zu entwickeln. An diesen Seitentrieben bilden sich dann zusätzliche Knollen, was zu einer höheren Ausbeute an Früchten führt.
Außerdem bietet das Anhäufeln den Vorteil, dass die Knollen im Boden besser vor Sonneneinstrahlung geschützt sind. Denn wenn die Knollen direkt an der Oberfläche liegen, können sie schnell grün und damit ungenießbar werden. Durch das Anhäufeln werden sie jedoch mit Erde bedeckt und bleiben somit im Dunkeln.
Durch die erhöhte Anzahl an Wurzeln erhöht sich auch die Nährstoffaufnahme Deiner Pflanzen. Erhöhter Nährstoffgehalt in der Pflanze führt zu größeren Früchten.
Wie funktioniert das Anhäufeln im Hochbeet?
Das Anhäufeln im Hochbeet bedeutet, dass Du mit Deinen Händen ein kleines Häufchen aus Erde um die Pflanzen herum aufschichten. Das Häufchen sollte ungefähr so groß sein wie Dein Handteller. Du drückst die Erde dann vorsichtig etwas an, damit sie fester wird und die Pflanze besser halten kann.
Das Anhäufeln ist also wie eine kleine Umarmung für Deine Pflanzen, die ihnen hilft, stark und gesund zu bleiben. Aber Vorsicht, Du musst darauf achten, die Pflanzen nicht zu verletzen oder zu zerbrechen, wenn Du die Erde anhäufelst. Anhäufeln solltest Du bis zum ersten Blattpaar (auch Keimblätter zählen dazu).
Fazit
Das Anhäufeln ist eine einfache und effektive Methode, um das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen zu verbessern. Es ist besonders wichtig, dies frühzeitig im Wachstumsprozess der Pflanzen zu tun, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Wir hoffen, dass wir Dir mit diesen Informationen weiterhelfen konnten und wünschen Dir viel Erfolg beim Anhäufeln Deiner Pflanzen im Hochbeet!
