Kräuter im Hochbeet ohne Gärtnerfrust
Wenn du dich dafür entscheidest, aromatische Kräuter anzubauen, ist ein Hochbeet eine großartige Möglichkeit, um Platz zu sparen und deine Ernte zu maximieren. Es bietet auch eine bessere Drainage, Belüftung und Bodenqualität als traditionelle Beete. Allerdings gibt es einige wichtige Faktoren, die du berücksichtigen solltest, bevor du ein solches Kräuterhochbeet anlegst, um sicherzustellen, dass deine Gartenlust nicht in Gartenfrust endet.
Hier sind einige Dinge, auf die du achten solltest:
1. Standortauswahl
Zunächst einmal ist die Wahl des Standorts von entscheidender Bedeutung. Du solltest sicherstellen, dass das Hochbeet genügend Sonnenlicht erhält und vor starkem Wind geschützt ist. Außerdem solltest du darauf achten, dass der Boden nährstoffreich und gut durchlässig ist.
Die Standortansprüche vieler Kräuter hinsichtlich Sonneneinstrahlung sind sehr ausgeprägt, da sie an sonnigen Standorten am besten gedeihen. Es ist jedoch zu beachten, dass Pflanzen und Boden bei voller Sonne schneller austrocknen. Die meisten mediterranen Kräuter wie Rosmarin oder Oregano sind daran gewöhnt. Basilikum hingegen hat einen hohen Wasserbedarf und sollte vorsichtshalber im Halbschatten gepflanzt werden. Es gibt natürlich auch viele weitere Kräuter, die im Halbschatten auf einem Beet gut wachsen. Wiederum gibt es andere Kräuter, die sich für den Schatten eignen.
2. Kräuterauswahl
Bei Pflanzen und Kräutern ist es wie bei Menschen. Bei manchen funktioniert das “Zusammenleben” besser, als bei anderen. Je nach Zusammenstellung können sich gewisse Kräuterarten gegenseitig im Wachstum und in der Pflanzengesundheit beflügeln, oder eben auch das Gegenteil bewirken.
Hier ein paar Beispiele für gut funktionierende Kräutergemeinschaften:
Basilikum und Rosmarin bilden ein gutes Paar
Majoran, Dill, Petersilie, Kerbel und Borretsch vertragen sich ebenfalls gut miteinander
Petersilie verträgt sich auch sehr gut mit Basilikum und Schnittlauch
Salbei ist ein Förderer von anderen Kräutern und passt zu nahezu allen Kräuterarten. Besonders gut funktioniert Salbei mit Oregano, Bohnenkraut, Estragon, Zitronenmelisse, Thymian und Schnittlauch
Wichtig ist, dass Du auch folgende Punkte bei der Kräuterauswahl für Dein Hochbeet berücksichtigst:
3. Nährstoffverbrauch
Pflanzen werden in drei Nährstoffverbrauch-Klassen eingeteilt: Schwachzehrer, Mittelzehrer und Starkzehrer. Die unterschiedlichen Nährstoffzehrer sollten jedoch nicht im Kräuterhochbeet gemischt gepflanzt werden. Mehr zum Thema Fruchtwechsel und Nährstoff-Zehrer findest Du in unserem Blogartikel “Erfolgreicher Anbau im Hochbeet dank Fruchtwechsel”
4. Einjährige und mehrjährige Pflanzen
Die Begrifflichkeiten können leicht in die Irre führen. Einjährig, zweijährig und mehrjährig bedeutet nicht, dass diese Pflanzen so viele Jahre “am Leben bleiben”. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die Vegetationsperiode, nicht auf das Alter.
Einjährige Pflanzen sind kurzlebige Pflanzen, die nur eine Vegetationsperiode lang blühen und nach der Samen- bzw. Fruchtbildung absterben (siehe Wikipedia).
Mehrjährige Pflanzen bleiben nach der Samen- bzw. Fruchtbildung weiter “am Leben” und können erneut Samen bzw. Früchte bilden.
Du solltest einjährige und mehrjährige Pflanzen möglichst nicht zusammen im gleichen Hochbeet pflanzen. Die Neu- beziehungsweise Umpflanzung der einjährigen Pflanzen nehmen die mehrjährigen Pflanzen nicht auf die leichte Schulter. Sie gedeihen durch einen solchen Wechsel deutlich schlechter.
Fazit
Wenn du aromatische Kräuter anbauen möchtest, ist das Hochbeet eine praktische Möglichkeit, um Platz zu sparen und eine bessere Drainage und Bodenqualität zu gewährleisten. Bevor du jedoch dein Kräuterhochbeet anlegst, solltest du auf die Auswahl des Standorts und der Kräuter achten. Es ist wichtig, dass du die Nährstoffbedürfnisse der Pflanzen berücksichtigst und einjährige und mehrjährige Pflanzen nicht zusammen im gleichen Hochbeet pflanzt. Mit diesen Tipps kannst du sicherstellen, dass dein Kräuteranbau im Hochbeet erfolgreich und ohne Gärtnerfrust verläuft.
Sonnenhunger | Nährstoffbedarf | Vegetationsperiode | ||||||
Sonnig | Halbschatten | Schatten | Stark | Mittel | Schwach | Einjährig | Mehrjährig | |
Dill | X | X | X | |||||
Fenchel | X | X | X | |||||
Kamille | X | |||||||
Kümmel | X | |||||||
Lavendel | X | X | ||||||
Majoran | X | |||||||
Oregano | X | |||||||
Rosmarin | X | |||||||
Thymian | X | |||||||
Salbei | X | |||||||
Wermut | X | |||||||
Zitronenverbene | X | |||||||
Bärlauch | X | X | ||||||
Basilikum | X | X | X | |||||
Bohnenkraut | X | X | X | |||||
Borretsch | X | X | ||||||
Gartenkresse | X | X | ||||||
Kerbel | X | |||||||
Liebstöckel (Maggikraut) |
X | X | ||||||
(Zitronen-) Melisse | X | |||||||
Pfefferminze | X | |||||||
Petersilie | X | X | X | |||||
Rucola | X | |||||||
Schnittlauch | X | X | ||||||
Zitronengras | X | |||||||
Waldmeister | X | X | ||||||
Wasabi | X | |||||||
Brunnenkresse | X | X | ||||||
Kleine Berminze | X | X | ||||||
Gelber Salbei (klebriger Salbei) |
X | |||||||
Kardamon | X |