Facebook Twitter Instagram Pinterest Google Plus Youtube Entdecke, wie du erfolgreich Kartoffeln im Hochbeet anbauen kannst. | BeachandPool.de

Kartoffeln im Hochbeet anbauen

Kartoffeln im Hochbeet anbauen - echt jetzt?!

Manche Menschen mögen es sich kaum vorstellen können, Kartoffeln im Hochbeet anzubauen. Schließlich denkt man bei der Kartoffelernte oft an große Felder und Ackerland. Doch mit einer sorgfältigen Planung und der richtigen Pflanzung ist es tatsächlich möglich, im Hochbeet eine ertragreiche Kartoffelernte zu erzielen.
Im Vergleich zum Anbau auf einem herkömmlichen Feld bietet das Hochbeet einige Vorteile: Es benötigt weniger Platz, lässt sich leichter bearbeiten und bietet eine bessere Kontrolle über den Boden und das Wasser. Zudem ermöglicht das Hochbeet eine frühere Ernte, da sich der Boden schneller aufwärmt als im Freiland.

Die richtige Kartoffel für Dein Hochbeet

Ursprünglich stammt die Kartoffel (Solanum tuberosum) aus dem Andenhochland und war das Hauptnahrungsmittel der Inkas in Peru und Bolivien. Heute zählt sie auch bei uns zu den Grundnahrungsmitteln. Im 16. Jahrhundert gelangte die Kartoffel über Spanien nach Europa und verbreitete sich von dort aus über ganz Europa. Obwohl die Kartoffel wegen ihrer zarten Blüten zunächst nur als Zierpflanze gezüchtet wurde, handelt es sich eigentlich um die Wurzelknollen der Kartoffelpflanze. Diese können je nach Sorte rund, oval oder länglich sein und eine Farbpalette von Weiß über Gelb bis hin zu Blau und Violett aufweisen.
Obwohl Kartoffeln aus Samen gezogen werden können, ist die Verwendung von Saatkartoffeln die gängigste Methode. Auch für das Hochbeet empfehlen wir diese Art der Anpflanzung.
Weltweit gibt es über 2.000 verschiedene Kartoffelsorten. In Deutschland sind 210 verschiedene Sorten zugelassen. Für den Anbau von Kartoffeln im Hochbeet eignet sich am besten eine Sorte mit einem flachen Wurzelwerk. Hier sind unsere Empfehlungen für Kartoffelsorten, die sich besonders gut für den Anbau im Hochbeet eignen:

Frühkartoffeln

Diese Kartoffeln werden bereits geerntet, wenn das Kartoffelkraut noch grün ist und die Ernte beginnt etwa 60 Tage nach dem Einsetzen der Pflanzen. Du kannst feststellen, ob die Kartoffeln reif sind, indem du versuchst, die Schale mit dem Finger abzureiben. Wenn sich die Schale nicht abreiben lässt, sind die Kartoffeln bereit für die Ernte.

Sieglinde Alexandra Belana
Die älteste in Deutschland zugelassene Sorte
Gehört zu den bekanntesten Sorten Deutschlands
Festkochend, mit gelbem Fruchtfleisch
Wird 3,5 bis 5,5 cm groß
Erntezeit ist Anfang Juni
Feiner, kerniger Geschmack
Sehr gute Lagerfähigkeit
Festkochend mit gelbem Fruchtfleisch
Wird 3,5 bis 5,5 cm groß
Feinen, intensiven Geschmack
Sehr gute Lagerfähigkeit
Festkochend mit gelbem Fruchtfleisch
Wird 3,5 bis 5,5 cm groß

 

 

 


Mittelfrühe Kartoffeln

Mittelfrühe Kartoffelsorten werden geerntet, wenn das Kartoffelkraut abgestorben ist.
Bei diesen Sorten tritt dies in der Regel gegen Ende August ein.

Linda Bamberger Hörnchen Adretta
Seit 1974 bekannt
Festkochend mit gelbem Fruchtfleisch
Wird 3,5 bis 5,5 cm groß

 

Seit dem späten 19. Jahrhundert bekannt
Stammt aus Franken (Bayern)
Festkochend mit gelbem Fruchtfleisch
Wird ca. 2 cm groß
Kommt aus Deutschland
Sehr aromatisch im Geschmack
Mehligkochend mit gelbem Fruchtfleisch
Wird 3,5 bis 5,5 cm groß







Spätkartoffeln

Spätkartoffeln erreichen ihre volle Reife in der Regel frühestens Anfang September.
Es ist wichtig, sie vor dem ersten Frost zu ernten, um Schäden an den Knollen zu vermeiden.

Laura Ackersegen Agria
Eine der am spätest geernteten Sorten
Cremiger Geschmack und sehr gute Lagerfähigkeit
Vorwiegend festkochend mit sehr gelben Fruchtfleisch
Wird 3,5 bis 5,5 cm groß
Kommt aus Deutschland. Gibt es seit 1929
Äußerst pflegeleicht und der ideale Einstieg in die Kartoffelthematik
Mehlig kochend mit gelbem Fruchtfleich
Wird 3,5 bis 5,5 cm groß
 Kommt aus Deutschland
Sehr gute Lagerfähigkeit
Mehlig kochend mit sehr gelbem Fruchtfleisch
Wird 4,5 bis 6,5 cm groß








Die richtigen Bedingungen für Kartoffeln im Hochbeet

Kartoffeln sind sogenannte Starkzehrer, das heißt, sie brauchen sehr viel Nährstoffe (mehr über die verschiedenen Nährstoffverbraucher findest Du in unserem Blogartikel “Erfolgreicher Anbau im Hochbeet dank richtigem Fruchtwechsel”). Idealerweise pflanzt Du Kartoffeln in ein frisch angelegtes Hochbeet, da hier noch ein reichhaltiges Angebot an Nährstoffen besteht.
Wichtig ist auch eine ausreichende Bewässerung. Je nach Witterung und Bodenfeuchte müssen die Kartoffeln regelmäßig gegossen werden.

In 5 Schritten zur Kartoffel aus dem eigenen Hochbeet

1. Vorkeimen

Wie vorangehend schon erwähnt, hängt der Ernteerfolg auch von der richtigen Auswahl der Kartoffelsorte ab. Wenn Du eine der oben aufgeführten Sorten nimmst, hast Du schon einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Du kannst Deine Erntechancen zusätzlich erhöhen, indem Du die Kartoffeln vorkeimen lässt. Obwohl es nicht unbedingt notwendig ist, die Saatkartoffeln vor dem Pflanzen keimen zu lassen, kann diese Methode den Anbau von Kartoffeln deutlich erleichtern und verkürzt auch die Zeit bis zur Ernte. Vorgekeimte Kartoffeln entwickeln sich oftmals besser und sind widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Beim Vorkeimen werden die Kartoffeln an einem kühlen, aber frostfreien Ort aufbewahrt und in der Dunkelheit belassen, um die Keimung zu fördern. 8 bis 15 Grad Raumtemperatur sind ideal.

Tipp: Als Aufbewahrungsort zur Vorkeimung eignen sich Eierschachteln ideal. Sie halten die Kartoffeln in einer Position und Du kannst noch zusätzlich etwas Sand mit Komposterde in die Eierverpackung einbringen, um den Saatkartoffeln einen kleinen Wachstumsschub zu geben.

2. Die Pflanzung

Kartoffeln sind nicht frostbeständig und mögen es tendenziell lieber etwas wärmer. Da in einem Hochbeet die Erde grundsätzlich etwas wärmer ist, als die Erde in einem Gartenbeet, kannst Du die Kartoffeln schon im April in Dein Hochbeet pflanzen (manch experimentierfreudige Gartenfreunde pflanzen Frühkartoffelsorten schon im März).
Die Keimlinge Deiner vorgekeimten Kartoffeln sollten etwa drei bis vier Zentimeter lang sein.
Im Abstand von 20 bis 25 Zentimeter gräbst Du 10 bis 15 cm tiefe Löcher für die Saatkartoffeln. Achte darauf, dass Du rundum ungefähr 10 bis 15 Zentimeter Abstand zum Rand Deines Hochbeetes einhältst. Setze die Knollen mit den Trieblingen nach oben in die vorgegrabenen Löcher.
Sobald alle Löcher mit Kartoffeln gefüllt sind, bedeckst Du die Löcher mit einer lockeren Erdschicht.

3. Die Pflege

Kartoffeln haben einen höheren Bedarf an Sonne, Nährstoffen und Wasser, als manch andere Pflanze. Von diesem Aspekt her sind Kartoffeln in einem frisch angelegten Hochbeet perfekt aufgehoben. Durch den Schichtaufbau im Hochbeet ist eine ausreichende Menge an Nährstoffen vorhanden. Zudem verhindert der Schichtaufbau das Ansammeln von Staunässe und verzeiht auch mal einen vergessenen Gieß-Tag. Das Gießen solltest Du auf die frühen Morgenstunden legen.
Regelmäßiges Unkrautjäten fällt bei einem Hochbeet recht leicht, da Du in einer bequemen Arbeitshöhe arbeitest.
Wie bei seinem großen Vorbild, dem Feldacker, solltest Du auch beim Hochbeet nicht auf das Anhäufeln verzichten. Mehr zu dieser hilfreichen Gartenbau-Methode erfährst Du in unserem Blogbeitrag “So holst Du noch mehr aus Deinem Hochbeet raus”.

4. Die Ernte

Kartoffeln sind eine der wichtigsten Nutzpflanzen weltweit und werden je nach Sorte zwischen Juli und September geerntet. Um den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen, ist es wichtig, die Pflanzen aufmerksam zu beobachten.
Ein erstes Anzeichen für die bevorstehende Ernte ist, wenn die Blätter welk werden und die Pflanze anfängt zu verwelken. In der Regel solltest Du jedoch noch ein bis zwei Wochen warten, bevor Du mit der Ernte beginnst, um sicherzustellen, dass die Knollen ausreichend gereift sind.
In dieser Zeit reifen sie weiter und entwickeln eine robustere Haut, die sie länger haltbar macht. Es ist jedoch wichtig, dass Du die Kartoffeln nicht zu lange im Boden lässt, da sie sonst an Qualität verlieren und anfälliger für Krankheiten werden können.
Es ist am besten, die Knollen von Hand aus dem Boden zu graben, um sicherzustellen, dass sie nicht zerquetscht oder durch andere Werkzeuge beschädigt werden. Zudem ist das Ausgraben mit der Hand ein Riesenspaß für Kinder.

5. Die richtige Lagerung

Kartoffeln sind ein vielseitiges und nährstoffreiches Gemüse, das sich lange hält, wenn es richtig gelagert wird. Um sicherzustellen, dass Deine Kartoffeln frisch bleiben und keine Schäden durch Feuchtigkeit oder Licht erleiden, gibt es einige Dinge, die Du beachten solltest.
Zunächst solltest Du die Kartoffeln nach der Ernte von grobem Schmutz befreien. Dies kann durch eine mittelharte Bürste oder Abreiben mit einem feuchten Tuch erfolgen. Anschließend solltest Du einen geeigneten Lagerplatz finden. Ideal wäre ein kühler, dunkler Keller mit einer Temperatur zwischen 4 und 6 Grad Celsius.
Um die Kartoffeln zu lagern, kannst Du eine luftige Holzkiste oder eine Kartoffelhorde verwenden, in der Du die Knollen in Schichten aufeinander stapelst. Alternativ kannst Du auch Jutesäcke oder Leinenbeutel verwenden. Es ist wichtig, dass die Kartoffeln in diesen Behältern gut belüftet sind, um ein Schimmeln zu vermeiden.
Wenn Deine Kartoffeln zu keimen beginnen , solltest Du diese so schnell wie möglich verzehren, da die Keime die Qualität und den Geschmack der Kartoffeln beeinträchtigen können. Es ist auch ratsam, regelmäßig Deine gelagerten Kartoffeln zu überprüfen und gegebenenfalls faulige oder beschädigte Knollen zu entfernen, um eine Verbreitung von Schimmel zu verhindern.

Tipp: Lager Deine Kartoffeln nicht in der Nähe von Äpfeln. Äpfel geben Ethylen ab, was den Reifeprozess der Kartoffeln beschleunigt und so die Knollen schneller verderben lässt.

Fazit

Alles in allem erfordert der Anbau von Kartoffeln im Hochbeet etwas mehr Planung und Pflege als auf einem herkömmlichen Feld, aber es lohnt sich. Denn mit der richtigen Vorbereitung und Pflege lässt sich eine reichhaltige Kartoffelernte im Hochbeet erzielen.
Diese Methode des Kartoffelanbaus ist besonders spannend für Menschen, die keinen Zugang zu einem Garten haben und ihr Hochbeet auf dem Balkon aufstellen möchten.

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